Was hat bitte schön Sex mit dem Regenwald zu tun? Lest doch selbst und von mir aus schmunzelt auch. Ein paar Umweltschützer und Umweltschützerinnen möchten den Regenwald retten, ist im Prinzip nichts Verwerfliches. Für ihre Aktionen allerdings drehen sie in ihrer Berliner WG selbst ein paar naturbelassene Schmuddelfilmchen. Wer diese Filme sehen möchte, kauft sich diese auf ihrer Internetseite oder schickt selbst anrüchiges Material zu denen, dafür bekommt er diese Filmchen kostenlos. Der Erlös geht zu einem Projekt in Lateinamerika. Bisher haben sie doch recht annehmbaren Erfolg. Fünfhunderttausend Euro wurden bisher gesammelt. Ein polnischer Regisseur hat die Gruppe ein paar Monate lang beggleitet und bringt demnächst einen Dokumentarfilm unter dem Titel Fuck für the Forrest – F… im Regenwald in die Kinos. Verlassen wir aber ersteinmal die Kinos und gehen wir zu den Anfängen der Gruppe zurück…
… ins Jahr 2004 nach Norwegen. In diesem Jahr wurde diese Organisation gegründet. Die beiden Gründer, Eilligsen aus Norwegen und seine schwedische Freundin Johanna Leona, wollten später, im Jahre 2005, mit einer eher etwas spektakulären Aktion auf einem Rockfestival in Schweden auf sich und ihre Aktion Aufmerksamkeit erregen, die sie auch sofort in überschwenglichem Maße auch bekamen. Und zwar von der Polizei. Um die 3000 Zuschauer des Festivals auf die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes aufmerksam zu machen, ich kann die unbekleidete Wahrheit nicht besser umschreiben, hatten die beiden Skandinavier recht freizügig Sex, bis die Polizei kam, im wahrsetn Sinne des Wortes. Sie wurden wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet. War das schon das Ende vom Lied?
Nein. Nach dieser Aktion verliesen sie Norwegen und fingen 2006 in Berlin an ihre recht freizügigen Filme zu drehen. Ihre Botschaft präsentieren sie in diesen Filmen nicht gerade Gesellschaftskonform. Sie nehmen Drogen und präsentieren Protestsongs in Fußgängerzonen, ohne Kleidung versteht sich oder inszenieren für ihre Schmuddelfilme diverse Treffen.
Für den weiter oben genannten Dokumentarfilm Fuck for the Forrest gab es eine Reise in den Amazonas, zu einem hilfebedürftigen Indiostamm. Doch denen passte die Nackhteit der europäischen Bleichgesichter wohl etwas weniger in den Kram, sie hatten sich die Hilfe etwas anders vorgestellt.
Auch bekannte Umweltschutzsorganisationen wie das WWF (World Wildlife Fund) beäugen das bunte, aber vor allem nackte Treiben um Spenden der Umweltaktivisten eher skeptisch mit Argusaugen. Man wolle sich den guten Ruf nicht wirklich versalzen lassen.
Solange die Idee auf Spendenwillige Abnehmer trifft, wollen die Umwelt(n)aktivisten ihre Bemühungen nicht einstellen.
„Fuck for Forest – F … für den Regenwald“, Premiere am 11. Juni 2013, 21.30 Uhr im Freiluftkino Kreuzberg in Anwesenheit des Regisseurs, des Produzenten und der Protagonisten. Bundesweiter Kinostart am 13. Juni 2013.
Eigentlich wollte ich auf die obligatorischen Links am Schluß verzichten, aber ich habe mir mit diesem Artikel die Suppe eingebrockt, jetzt muß ich sie auch auslöffeln.