Ein Linux für Verspielte

SparkyKinux 2.1 bringt zusätzlich zur neuen Distribution ein Spielerlinux mit dem verheißungsvollen Namen GameOver heraus. Öffnet man das Startmenü und darin die Kategorie Games, so wird der Bildschirm bis zum Platzen mit Spielen gefüllt. Außer Spiele findet man nur das allernötigste Arbeitsmittel.

Vorinstalliert sind beispielsweise der Browser Icewasel (das Debian-Pemdant zu Firefox), Pidgin als Multiprotokollmessenger, der IRC-Client XChat und der Medienspieler VideoLanClient (kurz VLC). Neben Flash und Java liefert SparkyLinux auch einige Multimediacodecs mit aus.

SparkyLinux GameOver kann direkt als Livesystem von der DVD booten, oder wahlweise auch von einem USB Stick in passender Größe von mindestens 32 Gigabyte (größer ist natürlich auch besser). Auf der Festplatte sollten schon rund 30 Gigabyte frei sein. Der grafische Debian-Installer ist englischsprachig gehalten, richtet aber jede beliebige Sprache und jedes Tastaturlayout ein. Sprachpakete für einige Anwendungen müssen nach der Installation noch händisch nachgerüstet werden.

Programme und Spiele installiert man mit dem grafischen Installer Synaptic oder über eine Konsole via apt-get. SparkyLinux bringt für ältere Computer den Kernel 3.2(i386) mit und mit neuen Spiele-PCs kann der Kernel 3.8-liquorix i686-pae ausgewählt werden.

SparkyLinux setzt auf ein etwas angepasstes LXDE als Oberfläche. Eine Leiste unten beherbergt einige Anwendungsstarter, die Leiste am oberen Bildschirmrand fixiert das das Anwendungsmenü, einige Applets und eine Fensterliste. Der Desktop informiert den User die aktuelle Uhrzeit, samt Datum und über laufende Prozesse. Der Systemmonitor Conky zeigt aktuelle Systeminformationen wie Ressourcen an.

Neben dem LXDE ist der etwas spartanisch gehaltene Desktop Openbox vorinstalliert. Andere Nutzeroberflächen lassen sich über Synaptic oder die Konsole via apt-get nachrüsten.

Neben vielen Opensource-Spielen und Klonen von kommerziellen Titeln bringt GameOver jeweils einen Client für Steam und Desura mit, mit dem man sich aktuelle, auf Linux lauffähige und kommerzielle Spiele laden und installieren kann. Mit Wine und PlayOnLinux lässt sich auch das eine oder andere Windowsspiel installieren. Die DOSBox sorgt für eine Umgebungin der alte DOS-Spiele laufen. In den Repositories von SparkyLinux und Debian stehen Tools zur Kommunikation für Clans und Gilden wie Teamspeak bereit. Für Letz-Play Videos und Bilder vom aktuellen Spielgeschehen ist mit Camorama und RecordMyDesktop vorgesorgt.

Fazit:

SparkyLinux GameOver bringt für viele Gelegenheitsspieler einen netten Zeitvertreib für unzählige Stunden mit sich. Auch die eine oder andere Perle für Spielefans und Hardcoregamer findet man in dieser Distribution. Praktisch ist das System auch, wenn man seine Festplatte nicht mit Spieleinstallationen vollknallen möchte.

Links

  1. SparkyLinux GameOver

Kurz gemeldet – Opensuse 12.3 ist verfügbar

Seit 15 Uhr ist die neueste Version von Opensuse, mit der Versionsnummer 12.3 zum Download verfügbar. Neuerungen gibt es schon ein paar. Suse Linux 12.3 basiert seit heute auf einem recht frischen Kernel mit der Versionsnummer 3.7. Das Dateisystem CIFS SMB 2.1 wird vollständig unterstützt und NFS4 ist dem experimentellen Stadium entwachsen. MD RAID bringt die TRIM-Operation mit sich.

Die Umstellung auf systemd ist fertiggestellt und SysV wird nicht mehr unterstützt. Die Entwickler übertragen durch die Nutzung von systemd 195 diverse Aufgaben an das neue System, das ab sofort unter anderem für Suspend und Hibernate verantwortlich ist.

Komplett neu im System ist eine UEFI Unterstützung und eine SecureBoot Unterstützung in der experimentellen Phase. Suse unterstützt jetzt auch ARMv7 und die ARM 64-Bit Architektur.

Neuerungen gibt es auch bei der Aktualisierung verwendeter Systeme und Systemanwendungen. Pulse Audio zum Beispiel wurde auf die Version 3 angehoben. Damit wurderd die Unterstützung von über Bluetooth angebundenen Audioquellen verbessert, was die Qualität von AD2P erhöht und einen Virtual-Sorround mit sich bringt. Im Systembereich erlaubt das Tool snapper einem regulöären Anwender einen Snapshot des laufenden Systems anzufertigen. Zypper zeigt den Fortschritt einer Installation an und PackageKit-Backend wurde von Grund auf erneuert. Die Entwickler haben das Update-Werkzeug Apper komplett überarbeitet, so daß es nun reibungslos mit der Packagekit-API zusammenarbeiten kann.

Opensuse 12.3 bringt als Standard-Desktop KDE 4.10 mit sich, der nicht ganz so taufrisch ist. KDE wird mit Sicherheit später auf die Version 4.10.1 geupdatet werden. Verbesserungen wurden hier an Nepomuk und verschiedenen Plasma-Komponenten vorgenommen. KWin enthält nun eine Integration von Get Hot New Stuff mit der man zusätzliche Scripte und Effekte aus dem Netz herunterladen und installieren kann.

Neben KDE 4.10 kommt auch Gnome 3.6 daher. In der Gnome-Shell wurden diverse Veränderungen eingebaut, die es dem Nutzer erleichtern GNOME Shell zu nutzen. Beispielsweise gibts einen Gitter-Button in der Taskleiste (Dash) der es dem Nutzer erleichtert zu verschiedenen offenen Anwendungen zu wechseln. Die Eingabe von Suchbegriffen wird durch das Hervorheben der Suchleiste vereinfacht. Weiterhin wurden die Benachrichtigungen überarbeitet, die eine eigene Leiste am unteren Bildschirmrand haben. Die Benachrichtigungen selbst können geschlossen werden, und einige davon bieten die Möglichkeit, direkt auf sie zu reagieren, beispielsweise durch Eingabe einer Antwort in einem Instant-Messanger. Zwei neue Programme wurden in GNOME aufgenommen. Das eine, Boxes, verwaltet und führt virtuelle Maschinen aus. Clocks ist das Zweite und stellt Weltuhren, Alarme und Timer zur Verfügung.

Wieder mit von der Partie sind XFCE mit neuem Dateimanager, LXDE, E17 und Sawfish. Neu hinzugekommen ist der awesome Window Managet. Alle Systeme können auf die neue Input-Methode Mozc zugreifen. Der GNU-Debugger gdb wurde auf Version 7.5 aktualisiert und PostgreSQL wird in der Version 9.2 mitgeliefert. MySQL wurde durch MariaDB ersetzt.

Libre-Office ist in der version 3.6 enthalten und laut den Entwicklern soll Suse 12.3 alles mit bringen, um dem System ein Upgrade auf die aktuelle Version 4.0 von Libre-Office zu spendieren.

Die Live-Medien mit KDE und GNOME sind überarbeitet worden und für USB-Sticks optimiert worden. Sie sind jetzt um die 900 MByte bis 1000 MByte groß.

Ein Tag auf der CeBit …

… und schon Blasen an den Füßen. Nein im Ernst, so ein Tag auf der Messe ist anstrengend, gerade wenn man von Morgens bis Abends auf Schusters Rappen unterwegs ist.

Und was war zu bestaunen?

Mein erster Anlaufpunkt war der Microsoft-Stand in Halle 4. Dort habe ich mir das aktuelle MS-Office 2013 einmal auf verschiedenen Systemen (mit und ohne Touchscreen) angeschaut. Office aus der Redmnter Softwareschmiede ist wie folgt versioniert:

VersionOffice 365
Home Premium
Office 365
University


( Nur für Studierende und Lehrende an Hochschulen und Berufsakademien. Pro berechtigten Benutzer kann innerhalb von 12 Monaten nur ein Office 365 University-Produkt aktiviert werden.)
Office
Home & Student 2013
Office
Home & Business 2013
Office Professional 2013
Endgeräte5 Lizenzen pro Haushalt

99 Euro Pro Jahr
2 Lizenzen pro Benutzer1 Lizenz

139 Euro einmalig
1 Lizenz

269 Euro einmalig
1 Lizenz

539 Euro einmalig
kommerzielle Nutzungvorhandenvorhanden
Lizenzdauer1 Jahr4 Jahreunbegrenztunbegrenztunbegrenzt
Skype Freiminuten weltweit60 Minuten60 Minuten
Sky-Drive Speicher20 GB20 GB
Word 20113vorhandenvorhandenvorhandenvorhandenvorhanden
Excel 2013vorhandenvorhandenvorhandenvorhandenvorhanden
Powerpoint 2013vorhandenvorhandenvorhandenvorhandenvorhanden
OneNote 2013vorhandenvorhandenvorhandenvorhandenvorhanden
Outlook 2013vorhandenvorhandennicht vorhandenvorhandenvorhanden
Publisher 2013vorhandenvorhandennicht vorhandennicht vorhandenvorhanden
Access 2013vorhandenvorhandennicht vorhandennicht vorhandenvorhanden

Man merkt schon bei dem Produkt, daß Microsoft weg vom bisherigen Modell der Lizenzvergabe geht. Redmont hat ein sogenanntes Softwareabo eingeführt, man bekommt die Home Premium Version des aktuellen MS Office für 99 Euronen pro Jahr geliehen. Enthalten sind dafür 5 Lizenzen für insgesamt 5 Endgeräte, das komplette Office 2013 Professional und einige weitere Gimmiks, wie Skype Freiminuten und so weiter. Dazu erhält man, sofern man das Abo so lange jährlich bezahlt, in ein paar Jahren für diese 99 Euro ein Upgrade/Update auf eine zukünftige Vollversion. Diese Aboversion nennt sich nun Office 365. Man kann sich Office 2013 natürlich auch wie gehabt in 3 verschiedenen Versionen im Laden kaufen, man kriegt hier allerdings nur eine Lizenz für ein Endgerät und beim Erscheinen des nächsten Office kein Update/Upgrade auf das neuere Office. Vom Feeling her kann man Office 2013 recht einfach nutzen, es ist schon für Metro und für Touchscreens optimiert.

Weiter gings in Halle 6 ins Opensource-Forum. Dort hat Klaus Knopper sein neues Knoppix in der Version 7.1 vorgestellt. Jedes Jahr zur CeBit erarbeitet er für das Linux-Magazin eine etwas ausführlichere Variante seiner beliebten Linuxdistribution. Diese wird samt einiger proprietärer Software aus dem Hause Adobe ergänzt, die nur auf der CeBit mit dem eben genannten Magazin veröffentlicht wird. Nach der Messe, noch im März/April will Herr Knopper eine bereinigte Version unter der Nummer 7.1.x herausbringen, hauptsächlich werden da einige Fehler gefixt, beispielsweise in den Sprachdateien in den GUIs einiger Programme. Diese ISO zum Knoppix 7.1.x wird dann auf seiner Website zum Download bereitstehen, aus lizenzrechtlichen Gründen ohne Adobe Reader und den Flash-Player. Laut Knoppers Aussage darf jeder zwar die Software von Adobe herunterladen und nutzen (kostenlos) aber nicht weiter verteilen. Das Linux-Magazin hat wegen der auf der Messe verteilten Datenträger mit Adobe einen Lizenzvertrag abgeschlossen. Am Stand der FH Kaiserslautern ist Herr Knopper beteiligt und verteilt dort fleißig DVDs zu seinem beliebten Linux. In Vorträgen beschreibt er Neuerungen von Knoppix (unter anderem das System Tor, welches verschiedene Proxys Nutzt um keine eigenen Daten von sich preis zu geben). Eine Ausgabe des Linux Magazin bekommt man durch einen Gutschein auch etwas günstiger.

Ein paar Stände weiter im Opensourcepark war der CMS-Garden zu finden. Was ist denn das schon wieder? Hier haben sich Entwickler von verschiedenen Content Management Systemen an einem Stand zusammen getan. Darunter Drupal, ein recht bekanntes und modular aufgebautes CMS eher für größere und aufwendigere Projekte, dann Papaya, ein weiteres CMS (für mich noch recht unbekannt) und Typo3.

Papaya, so erklärte man mir, ist auch für große Webauftritte konzipiert und wird, ähnlich wie Drupa,l durch Module mit Zusatzfunktionen versorgt. Nötig für Papayan ist ein laufender Apache, MySL oder Postgres, und PHP. Das Template ist fast komplett XML basiert. ein Admin, der Papaya einsetzen möchte, bekommt eine Menge an Werkzeug in die Hand um seinen Webauftritt nach Gutdünken selbst zu gestalten und zu verfriemeln.

In Halle 6 sind Qnap und Synology zu finden. Beides sind Hersteller von Network Attached Storage. Beide bieten recht gut zusammengestellte und vorkonfigurierte NAS an, doch liegt Synology vom Handling der Softwareausstattung nach meinen ersten Eindrücken vorn. Für private Endanwender, aber auch kleine und mittlere Unternehmen finden hier das passende Datengrab für ihr Netzwerk mit feinen zusätzlichen Softwarepaketen. Die Software der Geräte, gerade die von Synology, sind recht einfach zu bedienen.

Fazit vom ersten Tag

Um ehrlich zu sein habe ich mir mehr Aussteller erhofft, die etwas für den Otto-Normal-Endkunde im Softwarebereich bieten, aber noch ist nicht aller Tage Ende und ich habe noch einige Hallen mit der Security und der Consumers Electronic vor mir. Mal sehen was das so bietet.

Links

  1. MS Office 2013 Preise
  2. Klaus Knoppers Knoppix
  3. CMS-Garden
  4. Das deutsche Drupal
  5. Typo3
  6. Linux-Magazin mit CeBit Version der Knoppix-DVD

Kurz gemeldet – Beliebte Linuxdistribution für das Smartphone und Tablet

Die beliebte Linux Distribution Ubuntu soll demnächst auch auf Smartphones und Tablets zum Einsatz kommen, so berichtet Canonical. Diese mobile Version soll auf Android basieren, aber auf die gewohnte Steuerung via App-Symbol verzichten. Das Betriebssystem fürs hauseigene Smartphone soll den Webstandart HTML5 unterstützen, um schnell zu einem vielfältigen Angebot an Anwendungen zu kommen. Einen Veröffentlichungstermin nannte Canonical bisher noch nicht