Firefox und Thunderbird ganz mobil

Thunderbird
Neulich war ich unterwegs und für Schreibkram an einen fremden Rechner gebunden. Wie das so ist, kann man an anderen Rechnern nicht einmal so irgendwelche Software installieren oder eigene Einstellungen vornehmen. Allerdings kann ich einen USB Stick mit großer Speicherkapazität und aktzeptabler Transferrrate beim Schreiben und Lesen mein eigen nennen.

Von Profilen und Ordnern

Seit jeher nutze ich Firefox als meinen Standardbrowser auf meinem System und seit längerer Zeit, kompatibel dazu, Thunderbird als Mailer.  Klar, daß man auch gern mal von unterwegs seine Mails checkt und die eine oder andere Mail schreiben möchte. Smartphones sind für mich noch recht gewöhnungsbedürftig von der Touch-Tastatur her, deswegen ziehe ich einen normalen PC vor.

Im Internet waren schnell die portablen Versionen von Firefox und Thunderbird gefunden und auf dem Stick installiert. Die standardmäßigen Installationen der portablen Programme sind allerdings noch etwas vergesslich, was Lesezeichen und Einstellungen angeht. Man kann aber die gewohnten Einstellungen beider Programme mit auf den Stick übernehmenn.

Zu allererst muß man wissen, wo Firefox und Thunderbird die Nutzerprofile, das sind die Einstellungen, ablegen. Bei Windows ab Vista – bis einschließlich Win 8.x – ist das der Ordner Roaming unter AppData. Ist man sich nicht ganz sicher, gibt man bei Firefox about:support in die Adressleiste ein. Im Fenster, was sich darauf hin öffnet, klickert man auf Ordner Anzeigen und schon wird man in den Profilordner von Firefox verfrachtet.

Profilordner Firefox anzeigen lassen
Profilordner Firefox anzeigen lassen

Der Pfad zum Firefoxprofil lautet:

%APPDATA%\Mozilla\Firefox\Profiles\xxxxxxxx.default\

analog dazu liegt der Profilordner von Thunderbird unter

%APPDATA%\Thunderbird\Profiles\xxxxxxxx.default\

In den Ordner %Appdata% kommt man am schnellsten, in dem man das Tastenkürzel [Win]+[R] drückt und ins sich öffnende Fenster eben %appdata% eintippt.

Appdata oeffnen

Beide Programme bauen die Profilordner nach dem gleichen Schema auf. Meist ein zufälliger Name aus Zahlen und Buchstaben und dem Profilnamen. Das schaut wie folgt aus:

Mozilla Firefox Profile

Wie sichere ich die Einstellungen denn jetzt?

Kurzer Zwischenstop: haben wir die Profilordner für Thunderbird und Firefox gefunden, ist es gleich an der Zeit eine Sicherung anzulegen, für spätere Zeiten. Dafür muß man nicht viel tun. Man komprimiert die Ordner mit einem beliebigen Tool, beispielsweise mit 7zip, beläßt den originalen Profilordner unkomprimiert dort wo er ist und die Archive verpackt man sicher auf einem externen Medium, wie USB Stick, einer externen Festplatte oder was man so bei sich herumfliegen hat. Wie man die Sicherungen wieder herstellt, zeige ich im nächsten Artikel auf, das würde den Rahmen hier ein wenig sprengen.

In die Portable Version umziehen

Jetzt müssen die Profildaten natürlich noch auf den Stick wandern. Ich setze einmal voraus, daß man Thunderbird und Firefox schon als portable Version auf einem Stick der Wahl eingerichtet hat. Beide portablen Versionen sind auch recht gleich aufgebaut und besitzen einen Profile-Ordner unter Data. In diesen Ordner gehört nur der Inhalt der lokalen Installationen von Firefox. Das ganze sollte dann so aussehen und dabei handelt es sich nur um den Inhalt des Profilordners:

Portables Profil
Portables Profil

Was behinhaltet denn so ein Profil?

Die Profile von Firrefox und Thunderbird enthalten die programmspezifischen AddOns und Designs. Weiterhin enthalten sie Lesezeichen (für Firefox) und Passwörter (Firefox und Thunderbird), samt Mailadressen, das Mailarchiv, Mailadressbücher (Thunderbird), Newsfeeds (Firefox und Thunderbird) und diverse andere Daten. Also sollte man den USB Stick mit den portabel gemachten Firefox- und Thunderbird-Versionen nicht verlieren oder aus den Augen lassen. Empfehlenswert ist, gerade bei Firefox ein Masterpasswort zu setzen. Bei Verlust sind natürlich sämtliche Passwörter der Mailaderessen und sonstigen Accounts zu ändern. Oder man verschlüsselt den USB-Stick vorher mit True-Crypt, was eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme darstellt.

Ausblick

Diese Woche kommt noch ein kurzer Artikel zur Sicherung und Wiederherstellung von Nutzerprofilen in Firefox und Thunderbird. Das alles hier unterzubringen würde den Rahmen sprengen, daher die Teilung in zwei Artikel.

Links

  1. Firefox Portable Download
  2. Thunderbird Portable Download
  3. 7zip Download

Windows vom USB Stick installieren

Vor ein paar Tagen mußte ich Windows 7 nach einer digitalen Influenza (Virenbefall)  😥 neu aufsetzen. Dabei habe ich festgestellt, daß die Installation von einer DVD aus doch recht lang dauert, fast 45 Minuten bei mir. Also habe ich mich entschlossen, mir einen USB Stick vorzubereiten, um künftige Installationen von diesem aus zu erledigen. Dazu sind nur ein paar Handgriffe zu erledigen, die innerhalb von ein paar Minuten recht fix erledigt sind.

Zutaten :scratch:  

Die Zutatenliste ist recht kurz. Man benötigt einen FAT32 formatierten USB Stick . Hat man nur eine Windowsversion zu installieren, reichen 4 GB aus, mehrere Versionen benötigen dementsprechend auch mehr Platz. Dann benötigt man natürlich ein Original-Installationsmedium für Windows (eine DVD oder ein Image von den Microsoft Downloadseiten) und eventuell noch gültige Lizenzkeys, fals man Windows länger als 30 Tage nutzen möchte. Bei Bedarf muß noch ein Texteditor herhalten (Notepad von Windows genügt) um die Lizenzschlüssel in einer Text-Datei abzulegen. Nutzt man ein halbwegs aktuelles Windows, bringt dieses ein Kommandozeilen-Tool namens Diskpart mit sich. Keine Sorge, das ganze enthält kaum Tipparbeit. Nur 6 Befehle müssen abgearbeitet werden und die kann man schon als Abkürzung eingeben.

Zubereitung :whistle:  

Achtung, der USB Stick wird bei der Vorbereitung gelöscht! Also alle Daten vom Stick zuvor sichern. Um den Stick bei den folgenden Schritten besser identifizieren zu können, kann dieser ruhig mit einem Namen benannt werden, beispielsweise Winstall (abgeleitet von Windows und Installation). Natürlich muß dieser Stick bootfähig gemacht werden, das ist mit ein paar Handgriffen schnell erledigt.

Áls erstes öffnen wir das „Ausführen“-Feld mit der Tastenkombination Windows+R und tippen in das Feld diskpart ein, gefolgt von der Enter-Taste. Damit startet man das Kommandozeilen-Partitionierprogramm von Windows.

Diskpart starten
Diskpart starten

Hat sich die Kommandozeile geöffnet, gibt man ein list disk ein, gefolgt von Enter. In der Ausgabe steht nun eine Tabelle mit verschiedenen Speichermedien, die nun partitioniert werden können. Mein Stick hat in diesem Fall eine Größe von 30 GB gehabt. Also muß natürlich dieser auch ausgewählt werden. Und das geschieht mit select disk 2. Mit detail disk kann man sich noch einmal vergewissern, ob das richtige Medium gewählt ist. Man schaut unter Bezeichnung nach ob das gewählte „Winstall“ steht. Mit dem Befehl clean wird der Stick komplett gelöscht. Ein create partition primary erstellt man eine primäre Partition auf dem Stick, das kann ruhig die gesamte Größe des Sticks sein. Mit active setzt man diese dann auf aktiv und assign gibt dem Stick einen neuen Laufwerksbuchstaben. Letzterer Befehl löst eine erneute Formatierung aus.

Man kann die Befehle natürlich auch abkürzen. Dazu nutzt man die ersten 3 Buchstaben der jeweligen Befehle, also sel dis 2, det dis, cle, cre par pri, act und ass.

Stick Vorbereiten
Stick Vorbereiten

Achtung! Nach dem letzten Diskpart-Befehl wird der Stick noch einmal neu formatiert. Hier sollte man darauf achten, daß dieser mit FAT32 formatiert wird. Als Datenträgerbezeichnung kann man natürlich wieder „Winstall“ vergeben.

Formatierung Fat 32
Formatierung Fat 32

Gut garniert…

Nun braucht nur noch die Software, in dem Fall unser Windows auf den Stick. Entweder kopiert man sich einfach die Image-Datei von den Microsoft-Downloads in das Wurzelverzeichnis, oder man sucht sich alle Windows-DVDs die man daheim herumfliegen hat und kopiert diese jede in ein einzelnes Verzeichnis auf den Stick, natürlich schön beschriftet für die Version und 32 oder 64 Bit-Variante und dergleichen. Nach dem Schema Windows_7_x64_Ultinmate kann man die Ordner mit den verschiedenen Windows-Versionen benennen.

Ist noch genug Platz auf dem Stick, können gleich noch die passenden Installationsprogramme für die benötigten Treiber mit auf den Stick – in einen sparaten Ordner natürlich. Will man Windows länger als 30 Tage nutzen, so brauchts noch die Lizenzschlüssel. Daher legt man sich eine Textdatei (.txt) mit allen benötigten Lizenzkeys ins Wurzelverzeichnis des Sticks. Als Name füer die Textdatei habe ich cdkey.txt gewählt.

… und serviert

Will man eine bestimmte Windowsversion installieren, schiebt man diese vom Ordner Windows_7_x64_Ultinmate ins Wurzelverzeichnis des Sticks. Später kann man diese wieder zurückverschieben und das durch eine andere Version ersetzen.

Kleiner Tipp am Rande: Will man mehrere Windowsinstallationen auf einen Rechner packen, so installiert man immer vom älteren Windows (z.B. Win Vista) zum neueren Windows (z.B. Win8.1). Das neuere Windows erstellt immer einen aktuellen Boot-Loader, in dem man beim Start die gewünschte Version wählen kann.

Geht es an die Installation von Windows, sollte man im BIOS-Setup die Bootreihenfolge ändern, so daß vom Stick direkt gebootet wird. Wie genau das geht ist von rechner zu Rechner unterschiedlich, meist muß beim Start des Rechners eine bestimmte Taste – F2, F8, Entf oder ähnliche – gedrückt werden.

Beim ersten Installationsbedingtem Neustart ist diese allerdings wieder zu ändern und die Festplatte vorn anzustellen, sonst lädt der Rechner wieder die Installations-Runtime wieder vom Stick.

Wird man im Laufe der Installation nach dem Installationskey gefragt, so drückt man Umschalt+F10. In der aufklappenden Kommandozeile gibt man notepad gefolgt von einem Druck auf Enter ein. es öffnet sich das Notepad, mit dem man sich zur Datei cdkey.txt durchhangelt und via Copy and Paste den gewünschten Key in den Setup-Dialog kopiert.

[Update 30. Mai 2016]

Mittlerweile ist ja seit knapp einem Jahr auch Windows 10 auf dem Markt. Erhältlkich ist es kostenlos via Upgrade für Windows 7, Windows 8 und Windows 8.1. Bis Ende Juli gibt es Windows 10 je nach Version des eigenen Windows 7 oder 8 kostenlos. Das Versionskuddelmuddel habe ich im Eintrag mit meinen Windows 10 Erfahrungen erörtert, daher werde ich hier nicht mehr gesondert darauf eingehen.

Kurze Rede, langer Sinn (oder so ähnlich :wacko: ). Mit dem Windows Media Creation Tool lädt man sich ein ISO des aktuellen Windows 10 Build herunter und etpackt das mit 7zip oder einem anderen Packprogramm seiner Wahl. Den Inhalt des Verzeichnisses schiebt man genauso auf seinen USB Stick, wie es mit Windows 7 oder 8 erklärt wurde. Mit dem Windows 7 oder 8.x Lizenzkey, sofern man denn einen besitzt, kann man sogar Windows 10 als Neuinstallation durchlaufen lassen und mit diesem Key aktivieren.

Ansonsten gibt es nur noch zu sagen, daß das Kostenlose Windows 10 Upgrade dann nur auf dem Rechner, der geupgradet wurde gilt. Microsoft sichert einen Hardwarekey auf den Aktivierungsservern. Ändert sich sehr viel Am Rechner, oder kriegt der ein neues Mainboard, dann ist das Upgrade hinfällig.

Viel Spaß mit dem jungfräulichen Windows auf eurem Rechner. :bye:

Links

  1. Windows Media Creation Tool
  2. 7zip