Windows 10 – Gesammelte Erfahrungen

Windows 10
Windows 10

Ende Juli des mitlerweile vergangenen Jahres hat die Redmonter Firma Microsoft den neuesten Sproß der Betriebssystemfamilie Windows 10 herausgebracht. Im Oktober habe ich mich entschieden, den Schritt zu wagen und auf das neue Windows zu wechseln. Mittlerweile habe ich Windows 10 ein reichliches Viertel Jahr in Betrieb und möchte hier meine Eindrücke und Erfahrungen zum Besten geben.

 

Viel Trouble um das Upgrade :wacko:

 

Im Frühjar 2015 hat Microsoft damit begonnen, jedem Windows 7 und Windows 8.x Nutzer das jüngste Mitglied der Windows-Reihe förmlich aufzuschwatzen. Windows 8.x habe ich die letzten Jahre erfolgreich verweigert und zwar wegen der zu stark für Smartphones und Tablets optimierten Metro-Oberfläche. Daher bin ich bei Windows 7 geblieben.

 

Windows 10 wurde bekantlich über das GWX Update KB3035583 in Win7 und 8.x beworben. Nicht nur das, dieses Update sorgte in den letzten Monaten immer wieder für Schlagzeilen auf diversen Webseiten und in verschiedenen Internetforen sondern auch der oftmal ungewollte Download von Win10. Oft poppte eine Werbung auf, man möge sich doch Win10 reservieren lassen und das Upgrade durchführen. Microsoft hat sogar um die 3 GB Installationsdaten über das Windowsupdate verteilt und diese unbedarften Usern einfach untergeschoben – egal ob die Internetleitung getaktet (Minutentakt oder begrenztes Datenvolumen) war oder nicht. Als nächsten Schritt hat Microsoft, um die Verbreitung seines neuen Systems das Upgrade als empfohlenes Update in die Auto-Update Funktion von Windows 7/8.x integriert. Ein falscher Klick und schon startet das Upgrade – ob man will oder nicht. Aber davon war aber im Oktober bei meinem Upgrade noch nichts zu spüren.

 

Microsoft will in den kommenden Monaten mit aller Macht auf alle Systeme das neue Windows 10 pressen. Daher gibt es die Aktion bis Juni/Juli 2016, bei der man seinem angestaubten Windows 7 oder 8.x eine Frischzellenkur (also ein Upgrade) mit Windows 10 verpassen kann. Bis November waren allerdings nur Upgrades mit bereits aktivierten Windows 7/8.x zulässig. Mehr dazu später.

 

Windows 10 as a Service 😡

 

Microsoft will Windows 10 als eine Art Rolling Release mit zwischen geschobenen Sicherheits- und Funktionsupdates (kumulative Updates) auf dem neuesten Stand halten. Damit hat Microsoft angekündigt, daß Windows 10 das letzte Windows überhaupt sein werde, was fortlaufend mit einzelnen Sicherheitsupdates und größeren Upgrades (mit neuen Funktionen und dergleichen) aktuell halten will. Was auf diese Ankündigung natürlich dann für Verwirrung sorgt, ist die Tatsache, daß Microsoft den Support nur bis 2025 laufen lassen will.

 

Auf alle Fälle kam im vergangenem November, nach einigen Verirrungen, das erste große Upgrade von Windows 10 heraus. Neuerungen dafür halten sich allerdings in Grenzen und sind oft nur auf dem zweiten Blick erkennbar. Richtig angefangen mit Windowas 10 habe ich allerdings auch erst im November, nach ein paar mal hin und her (zwischen Win7 und Win10) im Oktober.

 

Wieso zwischen Win7 und Win10 hin und her :irre: ?

 

Das ist auch so eine Geschichte. Aber bevor ich damit loslege noch ein paar Worte zu meiner genutzten Hardware. Ich bin im Besitz eines fast 6 Jahre alten Laptop – einem Acer Aspire 5742G,  der auch noch regelmäßig eingesetzt wird (mobil und daheim). In diesem Laptop arbeitet ein Intel Core i5 480M (Doppelkern der ersten Core i5 Generation – Sandy Bridge) mit integrierter GPU. Unterstützt wird die CPU via Optimus von einer Nvidia Geforce GT 540M (2048 MB Video-RAM) und 8 GB RAM im Dual Channel (ehemals 4 GB). Im Innern rattert eine 1 TB Toshiba Festplatte. Für optische Medien gibt es einen DVD-Brenner von Optiarc.

 

Ausgeliefert wurde der Laptop im Februar oder März 2010 mit Windows 7 Home Premium 64bit, welches ich aber kurze Zeit später wegen der vielen Händlerzugaben an Software (diverse Demosoftware und dergleichen) durch ein niegel-nagel-neues und 64bittiges Windows 7 Ultimate austauschte. Meine späteren Erfahrungen mit Neuinstallation und Updates habe ich bereits letztes Jahr zusammen mit einem Tutorial, um sich die Arbeit ein bisschen zu erleichtern, hier im Blog beschrieben.

 

Nach über 5 Jahren Windows 7, ich war (und bin auch immer noch) mit dem System zu frieden, kam dann Windows 10 auf den Markt – laut Microsoft für 1 Jahr lang als kostenloses Upgrade. Allerdings bin ich ein Mensch, der sich ein System lieber sauber und ohne Schnörkel neu aufsetzt, um Probleme bei einem Upgrade zu vermeiden. So kam dann der Tag im November wo ich dachte: „Ach was solls probiere einfach das Upgrade auf Windows 10.“ Also habe ich das Upgrade über das Windowsupdate gestartet. Die 3 GB Installationsdateien waren schnell geladen, aber der Upgradeprozess zog sich von ca 14 Uhr nachmittags bis spät in die Nacht hinein. Sehr lange habe ich das Upgrade nicht auf meinem Laptop gelassen, weil für mich wichtige Videobearbeitungs- und Bilderveredelungssoftware unter Windows 10 nicht mehr funktionierte. Also habe ich nach ein paar Tagen Windows 7 wieder neu installiert.

 

Als Microsoft dann gegen Mitte November das Novemberupgrade herausbrachte, habe ich dann einen zweiten Versuch gewagt. Diesmal aber als saubere Neuinstallation. Microsoft hat den Usern mit diesem Upgrade die Möglichkeit eingeräumt bis zum Ende der Jahresfrist das neue Windows 10 mit dem alten Aktivierungskey aus Win7/8.x Zeiten zu registrieren.

 

Windows 10 Upgradekuddelmuddel :unsure:

 

Wie immer bringt Microsoft seine neues Windows in zahlreichen Editionen und Versionen heraus. Interessant für den Hausgebrauch sind Win10 Home und Win10 Pro und Win10 mobile für Smartphones und Tablets. Win10 Enterprise ist für Firmen und Geschäftsleute interessant. Alle Versionen gibt es mit Windows Media Center und ohne Media Center (Home N, Pro N und Enterprise N).

 

Bei Windows 7 war das Editionskuddelmuddel noch um einiges umfangreicher (Starter, Home Basic, Home Premium, Professional, Ultimate und Enterprise). Die Unterschiede sind bei der Wikipedia noch einmal detailiert beschrieben. Windows 8 gab es als Win 8, Win 8 Pro (mit und ohne Mediacenter) sowie Win8 Enterprise.

 

Windows 7 und 8 in der Enterprise-Edition kann der geneigte User auf ein Windows 10 Enterpise upgraden, Win8 und die Home-Editionen von Win7 lassen sich auf Windows10 Home upgraden. Win7 Professional und Ultimate sowie Win8 Pro auf Windows 10.

 

Liegt eine der genannten Windows 7 oder 8 Editionen als Systembuilder Version auf separatem Datentrräger mit gültigem Lizenzschlüssel vor, kann kann man seit November 2015 (Windows Build 1511) eine saubere Neuinstalltion von Windows 10 riskieren (erst mit dem Media Creation Tool downloaden – dann brennen oder auf einen USB Stick bannen). Die Lizenzschlüssel der alten Version kann man zum aktivieren von Windows 10 nutzen. Beim Upgrade oder einer Neuinstallation von Win10 wird ein auf der Hardware basierender Schlüssel generiert und auf den Aktivierungsservern von Microsoft hinterlegt. Es dürfte daher möglich sein, mit altem Lizenzschlüssel auch nach dem Juli 2016 sein Windows 10 im Notfall noch frisch zu aktivieren. Bei neuer Hardware (beispielsweise einem neuen Mainboard) wird dann nach dem Juli 2016 eine gekaufte Lizenz fällig, die soetwas um die 100 bis 150 Euro je nach Version kostet.

Windows Logo
Windows Logo

Wie läuft denn nun Windows 10?

 

Ich muß sagen, daß ich vom Design und der Geschwindigkeit von Windows 10 her recht überrascht bin, nach dem Debakel was sich Microsoft mit Windows 8.x erlaubt hat. Allerdings kann ich hier nur vergleiche zwischen Windows 7 Ultimate und Windows 10 Pro ziehen, da ich eine Zwischenversion gekonnt ignoriert habe. Der Drang zum Upgrade, den Microsoft im Frühjahr in meinem alten System implementiert hat fand ich schon recht nervig bis penetrant. Nach dem langen Upgrade im Oktober, habe ich nicht wirklich lange mit Windows 10 gearbeitet (fehlende Software).

 

Nachdem Microsoft das Novemberupgrade herausgebracht habe, war der Download schnell angefertigt und die Daten auf meinen Installationsstick hinzugefügt. Auf meinem Rechner habe ich schon gewohnheitsmäßig immer 3 Partitionen auf der Festplatte eingerichtet. Die erste Partition ist für mein Windows 7 reserviert, was ich nicht lange zuvor frisch installiert habe und Windows 10 habe ich paralell dazu auf einer zweiten Partition installiert. Per Bootloader, den Windows 10 mit sich bringt, fällt die Startauswahl doch sehr einfach.

 

Die Installation ging recht flott und intuitiv von der Hand, allerdings wurden von der Partition noch einige Gigabytes abgeknappst, für eine Systempartition und eine weitere Partition. Die Aktivierung erfolgte via Lizenzkey von Windows 7 Ultimate, danach schaltet Win10 die Pro Funktionen frei.

 

Die meisten Geräte in meinem 6 jahre alten Laptop wurden einwandfrei erkannt – Audiotreiber und Grafikkartentreiber mußte ich nachinstallieren. Acer hat für das alte Gerät allerdings keine Windows 10 Treiber zur Verfügung gestellt. Für den Sound habe ich also auf denm Win7 Treiber zurückgegriffen, die Installation lief butterweich und ohne Probleme durch. Für die Nvidia GPU habe ich mir beim Hersteller den aktuellen Treiber aus dem Netz gezogen und den einfach installiert.

 

Nach dem ersten Start präsentiert Windows 10 sich recht aufgeräumt. Das Startmenü links unten in der Ecke um die Kacheln aus Windows 8.x erweitert, so daß diese nur auf einen Klick auf das Startmenü-Icon erscheinen. Weiterhin Auffällig ist, daß Win 10 sich von Aero verabschiedet hat. Alle Leisten sind nicht mehr halbtransparent. Fenster erscheinen in einem kantigen Design (nicht mehr wie damals etwas abgerundet). Nach meinem Umstig auf Windows 10 haben nun die altbekannten Ribbons, die seit der 2007er Version in MS Office verwendet werden, nun auch in den Ordnerfenster und dergleichen Einzug gehalten. Etwas gewöhnungsbedürftig, da manche Sachen jetzt mit mehr Klicks von statten gehen, wie mit einem Klick vorher.

 

Windows 10 läuft auf meiner betagten Hardware recht flott, was ich nicht gedacht hätte. Windows 7 wurde durch die massig Updates, die sich in den letzten 6 bis 7 Jahren angesammelt haben doch nun schon recht schwerfällig. Alte Angewohnheiten wird man nur schwer los, aber ich habe mir die am meisten benötigten Programme (Office, Multimedia, Web) wieder an die Taskleiste gepappt und weitere Programm-Icons die öfters genutzt werden wieder auf den Desktop platziert. So entfällt die lästige Sucherei im Startmenü. Die Suche (sie nennt sich wohl jetzt Cortana) befindet sich neben dem Startmenü, das Eingabefeld dafür benötigt viel Platz. Mit 2 oder 3 Klicks ist das recht schnell behoben, aus dem Eingabefeld wird eine Lupe. Die Suche nach Programmen und Funktionen geht recht schnell von Statten, Cortana bringt da gleich passende Programme und Dateien zum Vorschein. Was mir gut gefällt ist das neue Fenster, in dem der Fortschritt zu Kopier- und Löschvorgängen angezeigt werden. Erstens werden sämtliche Vorgänge in einem Fenster gebündelt. Beim Erweitern des Fensters zeigt es recht übersichtlich an, was wohin kopiert wird und in einem Diagramm den Geschwindigkeitsverlauf dazu.

 

Genutzt habe ich Windows 10 bisher hauptsächlich für Office, Internet und ein paar kleinere Spiele (Minecraft, die 2004er Neuauflage von Sid Meiers Pirates, Knights of Honor…) was die alte Hardware halt so hergibt. MS Office 2013 läuft auch hier soweit einwandfrei und ohne Probleme. Ein neues Headset wurde sofort erkannt. Windows 10 bietet hierfür auch schon recht gute Einstellungen für Kopfhörer und Microfon. Bitlocker habe ich gleich darauf angesetzt, meine Arbeitsdaten zu verschlüsseln.

 

Seit ca 10 oder 12 Jahren nutze ich bereits Mozilla Firefox und seit ein paar Jahren auch Thunderbird für meine E-Mails (zuvor die Weboberflächen der Mailprovider). Daher habe ich Microsoftprodukte (Internetexplorer, Edge und Outlook) außen vorgelassen, da beide Mozillaprodukte auf jedes beliebige Betriebssystem ganz einfach umziehen kann. Etwas schwieriger gestaltet es sich den Firefox als Standardbrowser in Windows 10 festzulegen.

 

Allerdings gibt es auch noch einen kleinen Negativpunkt. Und zwar stürzen in regelmäßigen Abständen (wenn der Rechner nicht benutzt wird) die Grafikprozessoren ab. Das macht sich bei meinem 16:9 Bild so bemerkbar, daß der Screen sich auf 4:3 umschaltet. Deaktivieren und Aktivieren der Grafikkarten im Gerätemanager schafft da für Abhilfe. Ich hoffe daß siolche Stabilitätsprobleme bald der Vergangenheit angehören.

 

Was mich persönlich stört ist, daß Microsoft den Datenschutz mit Windows 10 weiter aushölt. So erlaubt sich Microsoft alle Einstellungen, die für die Datenübermittlung an die Softwareschmiede zuständig sind, pauschal zu aktivieren. Hier muß der der User selbständig tätig werden und diese schon bei der Installation oder beim Uprgade deaktivieren. Später ist das erst nach einiger Sucherei in der Systemeinstellung zu bewerkstelligen.

 
Etwas nervig ist auch die Werbung für Office 365 in den Kacheln des Startmenüs. Für XBox One Besitzer ist Windows 10 sicher ein Mehrwert, da auf der Konsole, auf Tablets und dem PC jetzt im Prinzip das selbe Betriebsystem läuft.

 

Fazit

 

Mit Windows 10 ist es Microsoft gelungen, ein rundes Betriebssystem auf den Markt zu bringen, welches Konsolen, PCs und Tablets sowie Smartphones vereinheitlicht. Auch ältere Hardware mit älteren Treibern wird recht gut unterstützt. An der Stabilität läßt sich allerdings noch arbeiten.

 

Windows 10 bring einige Neuerungen mit. Ob alle davon wirklich sinnvoll sind (Ribbons) wage ich einmal zu bezweifeln, weil diese den Arbeitsaufwand erhöhen und die Einarbeitung erschweren. Cortana scheint meines Erachtens hauptsächlich für motorisch eingeschränkte Nutzer wirklich sinnvoll zu sein, für alle anderen im beruflichen sowie im privaten Umfeld ist sie (als Sprachsteuerung) mehr oder weniger nur ein nettes Gimmick – Nice to Have. Ansonsten bringt Microsoft wenig Neuerungen, die der geneige Nutzer gleich so verwenden kann. Viel wurde unter der Haube getan, gerade was sicherheitstechnisches angeht.

 

Nervig auf jeden Fall ist die Werbung für Office 365. Unbedarfte Benutzer haben beim Klick darauf ein Office Abo für 99 Euro pro Jahr am Knie, zumal es auch freie und günstigere Alternativen für den Hausgebrauch sind. Im Allgemeinen drängt Microsoft wiedervermehrt auf eigene Produkte. Alternativen sieht man in Redmont wohl nicht gern. Auch der Datenschutz läßt zu wünschen übrig, muß man als Nutzer selbständig tätig werden und diverse Einstellungen selbst ändern. Verhält sich Windows 10 nach Ausschalten der Datenübermittlung wirklich still?

 

Links

Wie üblich erscheinen hier wieder ein paar Links, unter anderem auch auf Themen die ich schon früher beschrieben habe.

  1. Standardbrowser in Windows 10 festlegen
  2. Von Updatestress und Installationsfrust
  3. Windows vom USB Stick installieren
  4. Angetestet – MS Office 2013
  5. Erfahrungen mit Office 2013
  6. Ein Tag auf der Cebit 2013
  7. Wie man Firefox und Thunderbird wieder herstellt
  8. Firefox und Thunderbird ganz mobil

Tutorial zum Update von Bukkit, CraftBukkit & Spigot – Teil 3 – Kompilierung auf Windows oder Windows-Server

Minecraft - Landschaft
Minecraft – Landschaft

Aus Teaminternen Streitereien und lizenztechnischen Gründen (wem gehört welcher Quellcode?) wurde mit Erscheinen der Minecraft-Version 1.8 die beliebte Minecraft-Serverversion CraftBukkit eingestellt. 😥 Nach einigen Verhandlungen ging das Projekt vorerst an das Spigot-Team über, welches CraftBukkit in seine Servervariante mit einfließen läßt. Allerdings gibt es zum Download und zur Einsicht nur den Quellcode, der allein nützt aber nichts, um einen eigenen Minecraft-Server zum Spielen einzurichten. Wie das geht hat Greeney vom Forum Gaming Squirrels beschrieben und mir freundlicherweise das Tutorial zum Weiterveröffentlichen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dich Greeney.

Was erwartet euch bei dem Tutorial? :mail: Im Großen und Ganzen beschreibt das Tutorial von Greeney das Kompilieren des Quellcodes zum Spigot-MC-Server. Aufgebaut ist das insgesamt in drei Kapiteln – ein How To für ein Debian-basierendes Linux mit grafischen Oberflächen (in diesem Fall Ubuntu), eine Anleitung für ein textbasierendes Linux und eins für Windows. Der Übersichtlichkeit halber habe ich das Tutorial dann auch entsprechend dreigeteilt. Links zu den Quellen, benötigter Software und allem anderen Wissenswertem befinden sich immer am Ende jedes Artikels. Zudem habe ich Zwecks der Aktualität ein paar Pfadangaben angepasst und werde vielleicht den einen oder anderen Schritt noch kommentieren. Kommentare werden auch als solche gekennzeichnet. Auf Greeneys Inhaltsverzeichnis verzichte ich ebenfalls.

3 Windows (Server)

In diesem Abschnitt werde ich euch zeigen, wie Ihr Spigot & Co. unter Windows herunterladen und kompilieren könnt. Ich verwende hierfür das Betriebssystem: Microsoft Windows Server 2012 R2. Keine Angst, das Vorgehen unter Windows 7, 8, 8.1 und 10 ist exakt dasselbe.

3.1 Vorbereitungen

Als aller erstes müssen wir die für das weitere Vorgehen benötigte Software installieren. (Java jdk – Developers Kit – und git)

Anmerkung: Git ist eine Software, die es Softwareentwicklern ermöglicht über ein Serverbasiertes System ihren Quellcode und Dateien zu verwalten und mit anderen Entwicklern auszutauschen. Java JDK oder auch Java Developer Environment erweitert das normale Java um eine Entwicklungsumgebung, diese ist dafür zuständig, daß der Quellcode vom Spigot-Server kompiliert wird.

3.1.1 Software installieren

Um die zum kompilieren benötigten Dateien herunter zu laden benötigen wir eine Möglichkeit Git Repos zu Klonen. Hierzu empfiehlt sich die gleichnamige Software git (für windows) Die Software kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://git-scm.com/downloads

Nach dem Download kann die Software Default mässig installiert werden. Es ist hierbei jedoch wichtig, die Git Bash Shell zu installieren, welche standartmässig installiert wird. Wenn Ihr also die zu installierenden Pakete anpasst, achtet darauf, dass Bash mitinstalliert wird.

Als nächstes benötigen wir das Java development kit (kurz jdk) für Windows. Es ist wichtig, dass Ihr das development Kit installiert. Wenn Ihr also bereits Java installiert habt um z.B. Minecraft zu spielen wird dies nicht ausreichen und Ihr müsst die jdk nachinstallieren. Wenn Ihr jedoch schon selbst ein Plugin auf eurem System erstellt habt, könnt Ihr davon ausgehen, dass jdk bereits installiert wurde.

Das Java development kit kann auf folgender Seite für eure Windows Plattform heruntergeladen werden: Download Java Development Kit

Eventuell müsst Ihr euren Computer/Server nach dem installieren von Java neu starten.

3.1.2 Arbeitsverzeichnis erstellen

Da Spigot & Co. Nun jedes Mal kompiliert werden müssen, werden jede Menge Dateien benötigt, welche zunächst heruntergeladen werden müssen, aus welchen später die .jar Datei gebaut wird.

Damit diese nicht euer System zumüllen empfiehlt es sich einen Verzeichnis anzulegen in welchem alle Dateien gespeichert werden welche benötigt werden.

Ich empfehle hierzu im Dokumente Ordner einen neuen Ordner mit dem Namen minecraftServer oder minecraftServerSRC zu erstellen.

Arbeitsverzeichnis unter Windows

3.2 BuildTools herunterladen

Um die BuildTools herunter zu laden öffnet Ihr euren Internet Browser und lädt folgende Datei herunter: Download BuildTools

Speichert die Datei dabei in eurem zuvor erstellten Ordner ab.

BuildTools downloaden und sichern

Die BuildTools werden benötigt um die Minecraft Server .jar Files zu kompilieren

Erstellt im inneren eures zuvor erstellten Ordners eine Datei mit der Endung .sh mit dem für euer System passendem Inhalt:

In meinem Beispiel trägt die Datei den Namen: BuildTools.sh

Shellscript für BuildTools

Windows 32 bit:

JAVA_HOME=“C:\Program Files (x86)\Java\jdk1.8.0_X“ java -jar BuildTools.jar

Windows 64 bit:

JAVA_HOME=“C:\Program Files\Java\jdk1.8.0_X“ java -jar BuildTools.jar

Je nachdem wo Ihr das Java development kit installiert habt kann es sein, dass Ihr den Pfad zu eurer Java.exe Datei anpassen müsst.

Anmerkung: Das X steht für die Update Nummer. Normalerweise liefert das Java-JDK auch die aktuelle Java-Runtime mit aus. Aktuell ist es Java jdk1.8.0_31 was da stehen müsste.

3.3 Spigot & Co. Herunterladen und Bauen

Nach dem Ihr die .sh Datei erstellt habt, könnt Ihr diese durch einen Doppelklick starten.

Anschliessend sollten alle Dateien heruntergeladen werden und 10 min später die Spigot Server Files unter: Spigot\Spigot-Server\target\ zu finden sein.

Spigot Speicherort für fertige Serverdatei

3.4 Hilfe!

Das Programm startet nicht oder Ihr findet keine Server Files?

  1. Stelle sicher, dass Bash zusammen mit git installiert wurde.
  2. Stelle sicher, dass die JAVA jdk installiert wurde
  3. Stelle sicher, dass die Datei auf .sh endet und nicht auf .sh.txt
  4. Stelle sicher, dass der Pfad zu Java in der .sh Datei korrekt ist.

3.5 Video Tutorial

Euch ist das Ganze zu kompliziert? Ihr möchtet das ganze zuerst einmal sehen bevor Ihr es durchführt? Hier gibt es ein Video Tutorial, in dem ich das hier beschriebene kurz demonstriere.

[Tutorial] Windows Minecraft 1.8 +【1.9】 Bukkit, CraftBukkit & Spigot Update [German]

Links und Quellen:

  1. Tutorial von Greeney – Quelle
  2. Youtube-Kanal von Greeney
  3. BuildTools.jar Download
  4. Spigot Forum – Übernahme von CraftBukkit durch Spigot
  5. SpigotMC.org

Für Windows benötigte Software

  1. http://git-scm.com/downloads
  2. Download Java Development Kit
  3. Download BuildTools

Ende der ersten Supportphase für Windows 7

Windows Logo
Windows Logo

Der grundlegende Support für Windows 7 geht in die letzte Woche. Was wird dann aus einem noch laufendem Windows 7 System? Wie geht es dann weiter?

Der sogenannte Mainstream-Support endet am 13. Januar dieses Jahres. Das bedeutet, daß Windows 7 erst einmal keine neuen Funktionen mehr erhalten wird. Darüber hinaus endet auch die Möglichkeit für kostenlose Supportanfragen. Patches, die für die Sicherheit des laufenden Systems nicht relevant sind und nur Abstürze verhindern sollen, werden ebenfals gekappt. Diese Support-Phase läuft bei Microsoft in der Regel 5 Jahre nach Verkaufstart eines Windows-Betriebssystems.

Aber keine Bange. Windows 7 wird insgesamt 10 Jahre lang von Microsoft unterstützt. Jetzt folgt noch 5 Jahre lang, also bis 2020 noch der Erweiterte Support, auch Extended Support genannt. Das heißt, daß Windows 7 bis 2020 noch Sicherheitsupdates erhält und die Knowledge-Base, also die Online-Hilfe für das System noch solange gepflegt wird. Microsoft macht allerdings gegen Cash immer mal wieder Ausnahmen von der Regel und stellt gegen Bares dann doch das eine oder andere Feature noch zur Verfügung.

Das nächste Sicherheits-Supportende für ein Windows-Betriebssystem steht in gut zwei Jahren an: Im April 2017 will Microsoft Windows Vista vom Extended Support abklemmen.

Sicherheitsnotiz – Windows Xp und die Virenwächter

Am 8. April ist es vorbei. Microsoft liefert nach diesem Stichtag keine Updates für Windows XP mehr aus. Einige der bereits bestehenden Sicherheitslücken könnten von diversen Hackern nicht mehr gemeldet werden, damit diese bis zum 8. April nicht geschlossen werden. Allerdings haben die großen und namhaften Hersteller für Virenwächter und Securityprogramme bereits angekündigt, für mindestens ein weiteres Jahr Virensignaturen nachzuliefern. Auch Microsoft möchte seinen Virenwächter für XP für noch ein Jahr frische Virensignaturen spendieren.

Diese Nachricht dürfte Administratoren freuen, die jetzt bald auf ein aktuelleres Betriebssystem umstellen müssen. So wird die Gnadenfrist für bestehende Installationen mit XP ein bisschen verlängert und der Druck, sofort umstellen zu müssen, entfällt ersteinmal… oder verschiebt sich um ein weiteres Jahr.

Allerdings hat diese Gnadenfrist aber auch einen Haken. Bei den versprochenen Updates für die Virenwächter und Sicherheitsprogrammen handelt es sich hauptsächlich um Virensignaturen. Aufgedeckte Sicherheitslücken im Betriebssystem werden von Microsoft nicht mehr geflickt. Das eröffnet natürlich immer mehr und größere Einfallstore für Angriffe und neue Schadsoftware auf das Betriebssystem. Aktuelle Virenwächter können ohne die Hilfe von Microsoft diese Schwachstellen nicht mehr effizient schützen.

Auch haben es Hersteller von Securityprogrammen schwer, Updates für ihre eigenen Produkte auf Windows XP anzupassen, da Microsoft auch die Zusammenarbeit hinsichtlich dieses Betriebssystems mit diesen Produzenten einstellt.

Von daher ist es angebracht, so schnell wie möglich auf ein neues Betriebssystem (Windows 7; 8 oder Linux) umzusteigen. Windows XP weckt durch seine große Beliebtheit und die damit verbundene Faulheit beim Upgrade auf ein aktuelles System natürlich die Begehrlichkeiten von Kriminellen. Von daher sollte es nicht mehr als Produktivsystem an Rechnern mit Internetanschluss betrieben werden. Für die meisten Softwareperlen gibt es unter Windows 7 den WinXP Modus oder eben andere Alternativen, die unter aktuellen Systemen laufen.

Wer partout nicht umsteigen will, oder XP noch benötigt, dem sei empfohlen, dieses in einer Virtuellen Maschine, die speziell abgesichert ist, laufen zu lassen, oder an einem älteren Rechner, der nicht mit dem Internet verbunden ist. Microsoft bietet solchen Nutzern weiterhin eine kostelose Online Aktivierung über die offiziellen Microsoft Server an.

Links

  • Windows XP scheidet dahin – Die Medienspürnase im Januar 2013
  • Windows 8 steht in den Startlöchern – Die Medienspürnase im Oktober 2013

Windows XP scheidet dahin

Am 8. April 2014 ist es soweit. Microsoft, die Redmonter Softwareschmiede rund um Windows, Office und Co., stellt den erweiterten Support für Windows XP ein. Auch wenn die Zeit von über einem Jahr noch lang erscheint, sollte sich ein jeder Systemadministrator in Firmen, die noch das mittlerweile 11 Jahre alte und sehr beliebte Windows XP nutzen, ein paar Gedanken um die Zukunft der Software im Betrieb machen. Das gilt natürlich auch für Anwender, die Windows XP im privaten und häuslichen Umfeld nutzen.

Was wird passieren?

Windows XP wird zur Einstellung des erweiterten Support 13 Jahre alt sein, kein anderes Windows wurde je solang gepflegt. Der erweiterte Support beinhaltet hauptsächlich nur noch Sicherheitsupdates und keine Bugfixes mehr. Weiterhin profitiert XP nicht von den Sicherheitseinstellungen wie sie neuere Windowsversionen beinhalten.

Da ist beispielsweise die Benutzerkontensteuerung (seit Win Vista), sie erleichtert das Arbeiten mit den Benutzerkonten mit eingeschränkten Rechten. Weiterhin wird es Software jeglicher Art erschwert etwas ungefragt zu installieren

Address Space Layout Randomization (ASLR) wurde auch in Vista eingeführt. Das ist eine Speicherverwürfelung, die es erschwert Sicherheitslücken auszunutzen.

Microsoft Essentials ist Microsofts hauseigener Virenwächter und wird bereits seit einigen Jahren separat vertrieben und ist seit Windows 8 ein fester Bestandteil des Betriebsystems und nennt sich dort Windows-Defender. Microsoft Essentials bietet einen soliden Schutz vor Viren, erreicht aber nicht ganz die Ergebnisse, wie manch anderer Virenwächter aber MSE nervt den Anwender nicht mit verwirrenden Meldungen.

Solche ausgetüftelten Methoden um Schadcode aus dem Rechner herauszuhalten, bietet Windows XP nun nicht, die meisten Neuerungen gibt es seit Windows Vista. Ab dem Patchday im April 2014 werden alle anderen gängigen Versionen von Windows mit Sicherheitsupdates versorgt, nur nicht mehr Windows XP. Wer also umsteigen möchte, sollte für sich und seine Firma, aber auch privat, schon einen Plan für den Umstieg zurecht legen. Und dafür gibt es gleich mehrere Alternativen, entweder man steigt gleich auf Windows 8 um, das gibts bis Ende des Monats für 30 Euro als Upgradelizenz und wird bis 2023 von Microsoft unterstützt. Oder man nimmt Windows 7, die Unterstützung läuft hier 2020 aus. Oder man wählt sich eine von vielen Linux-Distributionen aus, hier kommt man mit den Kosten am günstigsten weg.

Für Leute, die Windows XP als Produktivsystem weiter nutzen wollen, wird es ziemlich schwer. Man muß Windows XP in alle Richtungen absichern. Die windowseigene Firewall will dann so eingestellt werden, daß alle ausgehenden Verbindungen grundsätzlich geblockt werden um wichtige Systemdienste vor Angreifern zu schützen. Am besten nutzt man hier eine Whitelist, um der Firewall zu erlauben, daß nur ganz bestimmte Verbindungen erlaubt sind. Sicheres Surfen geht nur in einer Virtuellen Maschine, die am besten noch eine exklusive Netzwerkkarte zugewiesen bekommt.

Windows 7 und Windows 8 laufen schon auf etwas betagten PC, die vor 8 Jahren gebaut wurden. Es genügt schon ein einkerniger Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz, 1 bis 2 GByte RAM und mindestens 16 bis 20 GByte Platz auf der Festplatte. Alte, ans Herz gewachsene Software, sollte kein Grund sein auf Windows XP zu beharren, zumal aktuelle Windows Betriebssysteme den Kompatibiltätsmodus mitbringen. Wenn das nicht ausreichen sollte, bringt Windows 7 schon einen Windows XP Modus mit sich, der das genutzte Programm in einer Windows XP Maschine startet. Unter Windows 8 muß der User selbst schon Hand anlegen und mit entsprechender Virtualisierungssoftware (VirtualBox oder Virtual PC) Windows XP zum Laufen zu kriegen. Nach einem Upgrade auf Win8 darf man die alte Lizenz Windows XP lizenz nicht mehr verwenden darf.

Fazit

Das Umsteigen auf eine neuere Version von Windows lohnt sich definitiv, vielleicht findet man von alter und liebgewonnener Software doch eine neuere Version, die auf Windows 7 oder 8 läuft. Eine Menge kostenloser Alternativen gibt es auch an jeder Ecke im Internet. Oder man beschreitet einen ganz neuen Pfad und versucht sich an Linux. Das kostet nur eine schnelle, breitbandige Internetleitung im Betrieb oder im Haushalt und den einen oder anderen CD oder DVD Rohling aus dem Supermarkt oder einen USB Stick in entsprechender Größe aus dem Elektronikfachmarkt. um die Ecke. Die meisten Linuxdistributionen sind schon für gewisse Einsatzmöglichkeiten gut vorkonfiguriert und bieten außerdem ein Live-System, um es gleich vom gewählten Installationsmedium auszuprobieren. Ältere Hardware wird von Linux recht gut unterstützt.