Heute ist die neue Version von LibreOffice erschienen. Diese trägt die Versionsnummer 4.2. Seit der Vorgängerversion hat sich Einiges getan, ein paar optische Verbesserungen und viel Neues unter der Haube.
LibreOffice ist ein Fork (neudeutsch für Abspaltung) von OpenOffice. Beide haben noch die gleiche Codebasis von OpenOffice 3.2, spätere Versionen beider Programme haben sich demnach auseinander entwickelt.
Seit LibreOffice entstanden ist, wurden von Version zu Version viele Neuerungen in Form von neuen Funktionen integriert. Weiterhin bringt die Document Foundation neue Versionen in recht kurzen Updatezyklen heraus. Daher sind viele praktische neue Funktionen zwar in LibreOffice enthalten, aber nicht im Konkurenzprodukt. Die Integration neuer Funktion ist der Haken bei LibreOffice. Diese sind, beispielsweise beim Import der *.docx und *.xlsx Formate aus dem Hause Microsoft, recht schlampig integriert.
Das Team von LibreOffice entwickelt das Büropaket schneller weiter, der Nutzer sieht und spürt auch die Fortschritte, aber in OpenOffice sind neue Funktionen besser getestet und fühlen sich daher ausgereifter an.
Was ist neu in LibreOffice?
Geöffnete Dokumente werden nun besser in der Taskleiste des geöffneten Desktops sortiert, das heißt Textdokumente werden für sich sortiert, Calc-Tabellenkalkulationen für sich.
Calc wird nun schneller beim Berechnen großer Datenmengen. Diese werden jetzt durch den Grafikchip der verbauten Grafikhardware gejagt und werden in diesem parallel abgearbeitet.
Eines der oben genannten Mankos verbessert man jetzt auch. Und zwar den Importfilter von DOCX-Dateien, welche mit Word erstellt wurden. SmartArt-Grafiken soll der Writer aus LibreOffice nun besser interpretieren.
Neue Importfilter öffnen jetzt auch Dokumente, die mit AbiWord erstellt wurden. Präsentationen von KeyNote sind jetzt auch unter LibreOffice lauffähig. Ein neuer Startbildschirm soll jetzt eine Vorschau der zuletzt geöffneten Dokumente anzeigen.
Wird LibreOffice in einem Windows-Netzwerk genutzt, kann man jetzt zentral Gruppenrichtlinien im Active Directory konfigurieren, um einzelne Optionen freizugeben oder zu sperren.
Mit Impress erstellte Präsentationen lassen sich mit der App LibreOffice Impress Remote auf Android Smartphones und Tablets öffnen. Für iOS findet sich eine passende App gerade im Freigabeprozess für Apples mobiles Betriebssystem.
Als optisches Schmankerl hat man die Nutzeroberfläche angepasst. Bisher sind 70 Prozent aller Dialogboxen umgebaut. Insgesamt soll ein neues Icon-Set mit dem grandiosen Namen Sifr die Oberfläche moderner aussehen lassen.
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Vielen Dank für den Artikel. So ganz kann ich aber die Stelle „beispielsweise beim Import der *.docx und *.xlsx Formate aus dem Hause Microsoft, recht schlampig integriert“ nicht nachvollziehen. Die Unterstützung der Microsoft OOXML-Formate wird von Version zu Version besser. Im direkten Vergleich mit Apache OpenOffice hatte ich fast immer bei LibreOffice dasselbe oder ein besseres Ergebnis. Es stimmt natürlich auch, dass beim Import von Microsoft-Formaten noch viel zu tun ist, aber das wird noch lange so bleiben bei dem verkrüppelten OOXML-Standard und davon abweichenden Microsoft-Implementierungen…
Ich nutze LibreOffice selbst auf Windows 7, aber auch unter Ubuntu, OpenSuse oder Mandriva. Qualitativ geht auf genannten Systemen unter OpenOffice insgesamt besser.
Ich habe den Eindruck, daß das Libreoffice Team eine Funktion nach der anderen einfügt und einen recht schnellen Updatezyklus auf die Matte wirft um Nutzer mit vielen Neuigkeiten, die zum Teil noch etwas unausgegoren wirken, zu locken.
Apache bringt nicht so oft Updates heraus, was vielleicht auch an der Unterstützung durch Entwickler und Community liegt, aber insgesamt kommen neue Funktionen schnon etwas ausgereifter herüber. Bei besagtem Importfilter ist es mir ganz krass aufgefallen. Aber ich möchte allerdings nicht über OpenOffice oder Microsoft Office lobhudeln oder LibreOffice schlecht machen. OpenOffice und LibreOffice sind schon recht gute Alternativen zum Platzhirsch aus Redmont. Alle 3 Office Pakete haben ihre Berechtigung.
Vielleicht war meine Wortwahl doch zu krass, da gebe ich Ihnen recht. Die besagten Mängel am Anfang des Beitrages sind allerdings nur meine Erfahrungswerte und stellen daher aus meiner Sicht keine falsche Tatsachenbehauptung dar. Wem das nicht so krass aufgefallen ist, kann das gerne hier, oder an anderer Stelle kund tun.